Weil es darum geht, die Brücke zu schlagen
- Kristina

- 25. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Wir sind seit längerem hier auf unserem Zeltplatz. Haben es uns gemütlich gemacht. Erkunden die Umgebung, die Leute, das Flair. Finden uns zwischen Familien-Management, Zelt-Management und Ferien-Reise-Urlaubs-Gefühl-Management. Ach ja, und dann sind da noch die Momente, in denen wir einfach Paar sein wollen. Und in denen wir einfach auch nur jeder ich sein will.
Manchmal überfordert uns das, und manchmal läuft alles Hand in Hand. Ohne Reibung, ohne Widerstand. Solche Tage genießen wir. An den anderen Tagen...setzen wir uns abends nach einem Einschlaf-Begleit-Marathon vor das Ofenfeuer und reflektieren. Manchmal mit über brodelnden Gefühlen, manchmal ganz relaxed und aus einem objektiv gehaltenem Standpunkt heraus (naja, so objektiv wie es halt geht, sobald Du selbst die Thematik bist, um die es sich dreht :P ).
Und wir kommen immer wieder zu dem Punkt, dass es darum geht, eine Brücke zu schlagen. Eine Brücke zu schlagen von dem "was gerade möglich ist" hin zu dem "was wir uns vorstellen und wollen, wo wir uns sehen". Und das kann manchmal eine ganz kleine Brücke sein, da der Ist & Wunsch-Zustand sehr nahe zusammen liegen. Und manchmal kann das eine ganz große Brücke sein, da zwischen Ist & Wunsch-Zustand noch ein weiter Weg dazwischen liegt. Und das ist ok.
Denn auch hier kannst Du Dich auf die Natur zurück besinnen. Sie folgt ihren eigenen Rhythmus. Schlägt Brücken, weil diese entstehen während der Prozess am Laufen ist. Organisch also. Einfach weil ein Teil dem nächsten folgt. Weil die Natur einfach ihren Lauf nimmt. Und Ordnungen wie großer oder klein, Ist & Wunsch-Zustand einfach nicht existieren.
Das was existiert ist die Existenz selbst.
Also frage ich mich, ist es dann unsere Aufgabe uns selbst voll und ganz in die Liebe zur einfachen Existenz zu "verlieren". Nur um im verloren gegangen sein zu erkennen, dass wir die ganze Zeit gefunden waren.
Dass die Brücken, die wir schlagen wollen, weil unser Kopf uns sagt "Da, da drüben musst Du hin, denn da ist xyz." an sich gar keine Brücken zu schlagen sind, sondern an sich es einfach darum geht, einen Schritt nach dem anderen zu machen während Du Dich gänzlich hingibst an den Prozess des Entstehens und des Verfalls selbst?
So in etwa. Und sobald Du in diesem Gedankengut, was ja eigentlich mehr ein Zell-Gefühl-Gut ist, angelangt bist, verlieren Konflikte an Bedeutung. Verlieren Ziele und Erwartungen ihre erdrückende, treibende Kraft. Denn nun bist Du einfach im Sein. Lässt aus Dir sprechen, was gesprochen werden möchte und findest Dich doch selbst mehr und mehr in einer inneren Ruhe in der alles ist und aus der alles entsteht.
Und dann kommt die materielle Welt. Die Erwartungen durch Angst bei Dir schürt. Und Dein Kopf springt an. Und Du schlägst nun doch wieder diese Brücke. Doch es ist mehr eine Brücke aus "was muss ich minimal in dieser materiellen Welt aufbringen um hier sein zu können" und "wie bleibe ich in dieser eigenen inneren Ruhe, aus der ich alles erschaffen kann, was ich möchte und in der ich ruhen kann, wo immer ich wandle".
Denn die Natur ist es, die in und um uns lebt. Einen Kurs gegen ihren Rhythmus zu fahren, ist wie einen Kurs gegen Dich selbst zu fahren.
Bist Du bereit, daran an zu setzen, und zu schauen, was daraus entsteht?




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