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Raus, Wut raus

Wir sitzen heute morgen zusammen. Taio klatscht mit voller Wucht seine Hände auf meine Beine, immer und immer wieder.


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Ich frage ihn, was er da macht. "raus, Wut raus" sagt.

Ich halte inne und bin im ersten Moment sprachlos. Zum einen, weil er das Wort Wut zum ersten Mal gesagt hat. Zum andern, weil er dieses Wort mit seinem Gefühlszustand verbinden kann. Desweiteren, weil er mit noch nicht mal 3 Jahren es zum Ausdruck bringen kann. Verbal, emotional und körperlich!


Ich bin dankbar und stolz. Ja, stolz. Und das mit ganzer Würde und Größe.

Eine Freundin sagt dazu Erntezeit. Und ja, das lässt mich schmunzeln. Gerade ist Erntezeit. Die schwierigen Momente. Das innerliche hadern, ob unser Kurs gut so ist. Und dann doch immer wieder unsere klare Linie gefahren. Alle Gefühle haben Raum. Dürfen gezeigt werden. Bis alles draußen ist. So schwer es auch sein mag. Ob gut oder schlecht soll hier gar nicht wertend sein. Es ist mehr ein, ob unsere Intuition hier walten kann.


Und nun sitzt da ein Mensch mit uns im Kreis der dies anwendet. Auf seine Art und Weise. Ja, er lässt es gerade bei mir und auf mir raus. Ich biete ihm das Kissen an. Im Vertrauen, auch das wird kommen. Anstatt es in meinen Körper zu machen gleich in das Kissen rein. Die Wut. Ich vertraue darauf und mache kontinuierlich und klar weiter.


Alles während ich mein inneres Kind ebenso an die Hand nehme. Mein Nervensystem beibringe, dass es OK ist alles an Emotionen zu zeigen. Da zu sein anstatt in den Kontaktabbruch und Bestrafung zu gehen. Es ist nicht immer leicht. Doch es wird leichter und mehr zu unserm normal. Es wird leichter anstatt loszubrüllen in eine ehrliche Kommunikation auch mit und gerade mit unseren Kindern zu gehen.


Und nun sitzen wir wieder da und spielen gemeinsam. Ohne Stress oder unverarbeitete Gefühle. Einfach im Sein.


Und auch das ist ein Weg bei uns Wegfindern. Hin zu Authentizität. Zu dem was im Moment ist. In der Rückverbindung zu uns und zur Natur.

 
 
 

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